Ausgewählte Ergebnisse der Befragungen

Die Daten jeder einzelnen Befragung werden von uns ausgewertet und auf verschiedene Weise veröffentlicht. Die Ergebnisse finden sich in den Publikationsformaten des DZHW, in Vorträgen, Zeitschriftenartikeln oder Monographien.

Ausgewählte Ergebnisse aus den Befragungen

Positive Einschätzung der eigenen Berufsaussichten

Positive Einschätzung der eigenen Berufsaussichten

Die eigenen beruflichen Aussichten schätzen 62 % der Schüler*innen des Jahrganges 2022 als sehr gut oder gut ein. Der rückläufige Trend vorangegangener Befragungen setzt sich damit vorerst nicht fort. Im Vergleich zum Jahr 2012 besteht dennoch eine Differenz von 11 Prozentpunkten (73 % im Jahr 2012). Darüber hinaus zeigt sich, dass Männer ihre eigenen Berufsaussichten über alle Kohorten hinweg positiver einschätzen als Frauen. In der Kohorte 2022 bezeichnen 68 % der Männer und nur 58 % der Frauen ihre Berufsaussichten als sehr gut oder gut.

(aus dem Befragungsjahrgang 2022)

Geschlechterunterschiede bei Wahl der Berufsausbildung

Geschlechterunterschiede bei Wahl der Berufsausbildung

Bei der Wahl der Ausbildungsberufe zeigen sich bei den Schulabsolvent*innen des Jahrgangs 2022 deutliche Geschlechterunterschiede: Bei den weiblichen Befragten stehen Ausbildungsberufe im Bereich der Gesundheits- und Sozialberufe an erster Stelle. 8 % aller weiblichen Befragten des befragten Jahrgangs gaben an, eine Ausbildung in diesem Bereich begonnen zu haben oder dies sicher zu planen. Bei den männlichen Befragten liegt der Anteil mit 3 % signifikant niedriger. Am zweithäufigsten wählen die weiblichen Befragten Ausbildungsberufe im Bereich der Büro- und der kaufmännischen Dienstleitungsberufe (4 %), gefolgt von Berufen im Warenhandel und Vertrieb (2 %). Bei den männlichen Befragten hingegen liegen die am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe im Bereich der Produktionsberufe und hier vor allem im Berufshauptfeld der be-, verarbeitenden und instandsetzenden Berufe (6 % vs. 1 % bei den weiblichen Befragten), gefolgt von Berufen im Technisch-Naturwissenschaftlichen Bereich.

(aus dem Befragungsjahrgang 2022)

Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung.

Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung.

Ein halbes Jahr vor Schulabschluss sehen sich einige Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs 2018 bezüglich der Wahl ihres nachschulischen Werdegangs mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Besonders häufig bereiten den Schüler*innen die nur schwer überschaubare Zahl der Möglichkeiten (45 %), Zugangsbeschränkungen (43 %) und die Unklarheit über die eigenen Interessen (42 %) Schwierigkeiten. Verglichen mit den Studienberechtigten des Jahrgangs 2008 haben sich diese Anteile deutlich erhöht (2008: 37 % bzw. 31 % bzw. 26 %).
Seltener, aber immer noch von rund einem Viertel der angehenden Studienberechtigten, werden die Finanzierung eines Studiums/einer Ausbildung (27 %) oder die Schwierigkeit, hilfreiche Informationen einzuholen (24 %) genannt.

(aus dem Befragungsjahrgang 2018)

Etwa vier von zehn Schüler*innen fühlen sich gut informiert.

Etwa vier von zehn Schüler*innen fühlen sich gut informiert.

Ein halbes Jahr vor Schulabschluss hat ein Großteil der Studienberechtigten (93 %) bereits begonnen, aktiv Informationen über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten einzuholen. Bei der Planung der nachschulischen Werdegänge fühlen sich drei von vier Studienberechtigten von ihren Eltern unterstützt. In geringerem Umfang nehmen sie ihre Freunde als Unterstützung wahr (37 %). 27 Prozent der Studienberechtigten äußern, dass sie in hohem Maße von Studien- und Berufsberater*innen unterstützt wurden. Dieser Wert ist im Vergleich zur Befragungskohorte 2012 um sieben Prozentpunkte gestiegen (2012: 19 %; 2018: 26 %).

(aus dem Befragungsjahrgang 2018)

Pause nach der Hochschulreife

Pause nach der Hochschulreife

Befragte, die ein halbes Jahr nach dem Erwerb ihrer Hochschulreife noch nicht in ein Studium, eine Berufsausbildung oder eine Berufstätigkeit übergegangen sind, geben als Grund für die zeitliche Verzögerung am häufigsten an, nach der Schule erst einmal eine Pause einlegen zu wollen (45 %). Zudem ist sich ein Großteil noch unschlüssig über den eigenen weiteren Werdegang (38 %).

Die Freiwilligendienste nehmen den größten Anteil (35 %) an Übergangstätigkeiten ein: 23 Prozent der Studienberechtigten absolvieren ein Freiwilliges Soziales bzw. Ökologisches Jahr, einen Bundesfreiwilligendienst (11 %) oder den freiwilligen Wehrdienst (1 %). Auch Jobben (22 %), Auslandsaufenthalte (16 %) sowie Praktika (10 %) sind häufige Übergangstätigkeiten.

(aus dem Panel 2015)

Die beliebtesten Studienrichtungen

Die beliebtesten Studienrichtungen

Die beliebtesten Studienrichtungen der Studienberechtigten des Jahres 2018 sind Wirtschaftswissenschaften (12 %), Lehramtsstudiengänge (11 %) und Mathematik/Informatik (6 %). An der Rangfolge der Studienfachwahl hat sich in den letzten zehn Jahren kaum etwas verändert.

Jedoch kann ein signifikanter Rückgang hinsichtlich der Aufnahme der Studiengattung Maschinenbau (2008: 9 %, 2015: 8 % vs. 2018: 5 %) sowie Wirtschaftswissenschaften beobachtet werden (2015: 14 % vs. 2018: 12 %), wohingegen der Anteil an Lehramtsstudiengängen (2008: 9 %, 2015: 8 % vs. 2018: 11 %) signifikant angestiegen ist.

Während Frauen häufiger Lehramtsstudiengänge (13 % vs. 7 % der Männer), Medizin (6 % vs. 2 %) oder Kultur- und Sprachwissenschaften (4 % vs. 2 %) studieren, entscheiden sich Männer deutlich häufiger für technische oder naturwissenschaftliche Studiengänge: Maschinenbau (10 % vs. 3 % der Frauen), Mathematik/Informatik (12 % vs. 3 %) und Elektrotechnik (4 % vs. <0,5 %). Auch Wirtschaftswissenschaften werden von den Männern etwas häufiger angestrebt als von Frauen (13 % vs. 10 %).

(aus dem Befragungsjahrgang 2018)

Berufsausbildung als Alternative zum Studium

Berufsausbildung als Alternative zum Studium

Mit dem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung öffnen sich für die Schulabsolvent*innen die Türen der Hochschulen. Es entscheiden sich jedoch 24 Prozent der Studienberechtigten für eine Berufsausbildung als attraktive Alternative zum Hochschulstudium. Von den Studienberechtigten des Jahres 2018 haben ein halbes Jahr nach Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung 17 Prozent eine Berufsausbildung aufgenommen; weitere sechs Prozent planen die Aufnahme einer Ausbildung fest für ihre Zukunft.

Die Brutto-Berufsausbildungsquote fällt mit 24 Prozent für die Studienberechtigten des Jahres 2018 ähnlich hoch aus wie bei den zuvor befragten Kohorten (2012: 24 %, 2010: 23 %). Bei Betrachtung der verschiedenen Arten der Berufsausbildung entfällt der größte Anteil dabei auf die betriebliche Ausbildung im Dualen System (15 %). Eine schulische Ausbildung haben fünf Prozent der Befragten aufgenommen oder planen dies sicher für ihre Zukunft. Vier Prozent der Befragten wählen eine Beamtenausbildung.

(aus dem Panel 2018)

Das Bildungsniveau der Eltern spielt eine wichtige Rolle

Das Bildungsniveau der Eltern spielt eine wichtige Rolle

Schulabsolvent*innen, die aus einem akademischen Elternhaus stammen, erwägen eher einen Studienabschluss als Schülerinnen und Schüler, deren Eltern keine Akademiker sind. 74 Prozent der Befragten, die mindestens ein Elternteil mit akademischem Hintergrund haben, möchten ausschließlich ein Studium absolvieren. Drei Prozent wollen sowohl ein Studium als auch eine Berufsausbildung abschließen, während fünfzehn Prozent ausschließlich eine Berufsausbildung anstreben.

Demgegenüber entscheiden sich Schulabsolvent*innen ohne einen akademischen Bildungshintergrund seltener ausschließlich für einen Studienabschluss (61 %) und dafür mit 27 Prozent häufiger ausschließlich für eine Berufsausbildung. Wie auch bei den Schulabsolvent*innen aus einem akademischen Elternhaus, wollen drei Prozent der Schulabsolvent*innen ohne akademischen Hintergrund sowohl eine Berufsausbildung als auch ein Studium absolvieren.

(aus dem Befragungsjahrgang 2018)

Stimmen zu unseren Vorgängerbefragungen

MinR’in Dr. Eveline Edle von Gäßler

MinR’in Dr. Eveline Edle von Gäßler

Leiterin des Referats Statistik, Internationale Vergleichsanalysen im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

»Das DZHW-Studienberechtigtenpanel ist eine wissenschaftliche Studie mit langer Tradition und stellt eine wichtige Planungs- und Steuerungsgrundlage für die Bildungspolitik dar. Die Befragung bietet nicht nur die Möglichkeit, gesicherte Erkenntnisse zu aktuellen Entwicklungen im Bildungssystem zu erheben, sondern kann diese zumeist auch in einen längeren Zeitvergleich einordnen.«
Prof. Dr. Martin Neugebauer

Prof. Dr. Martin Neugebauer

Juniorprofessor für Empirische Bildungs- und Hochschulforschung, Freie Universität Berlin

»Wer entscheidet sich für welchen nachschulischen Werdegang - und warum? Wie sehen die weiteren Karrierepfade aus? Wie haben sich Bildungsungleichheiten am Übergang in die Hochschule in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Zur Beantwortung dieser und ähnlich wichtiger Fragen sind die Daten des DZHW-Studienberechtigtenpanels seit vielen Jahren unerlässlich.«
Prof. Dr. Steffen Schindler

Prof. Dr. Steffen Schindler

Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Bildung und Arbeit im Lebensverlauf, Universität Bamberg

»Das DZHW-Studienberechtigtenpanel ist eine einzigartige Studie, die uns hilft zu verstehen, wie Karrierewege nach dem Erwerb der Hochschulreife verlaufen und mit welchen Problematiken verschiedene Generationen von Studienberechtigten konfrontiert sind. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die empirische Bildungsforschung und für eine evidenzbasierte Bildungspolitik.«
»Die Befragung der Studienberechtigten bietet eine einzigartige Datenquelle für unsere Scientific Use Files und Campus Use Files. In ihnen werden Lebensläufe und Bildungsentscheidungen von der Weltenbummlerin bis zur Professorin nachvollziehbar.«
Beate Kraemer

Beate Kraemer

Schulleiterin der BBS Wirtschaft in Koblenz

»Uns als Schule ist es wichtig, unsere Schülerinnen und Schüler auch im Hinblick auf ihre anstehenden beruflichen Entscheidungen bestmöglich vorzubereiten. Die BBS Wirtschaft Koblenz unterstützt das DZHW-Studienberechtigtenpanel, weil es verlässliche und bundesweit vergleichbare Informationen darüber liefert, was junge Menschen auf ihrem Weg in Studium und Beruf bewegt und welche Pläne sie verfolgen.«

Unsere Ergebnisse in der Presse

  • 16.06.2023 Radiointerview im Rahmen von „Das Wirtschaftsmagazin“ des WDR 5

    Uni oder Ausbildung? Wann sich ein Studium wirklich lohnt.

    Immer mehr Schülerinnen und Schüler machen Abitur und die meisten gehen danach an eine Uni oder eine Fachhochschule. Viele verbinden damit auch die Hoffnung später einen interessanteren Job zu haben als nach einer Ausbildung und natürlich auch ein bisschen mehr zu verdienen. Aber ist der Hochschulabschluss aber immer noch ein Garant für ein hohes Einkommen?

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  • 12.06.2023 Süddeutsche Zeitung

    Uni oder Ausbildung: Wann sich ein Studium wirklich lohnt

    Die meisten Abiturienten gehen an die Uni. Und es ergibt ja auch Sinn: Akademiker verdienen oft mehr, sind gesünder und sogar zufriedener. Doch liegt das wirklich nur an ihrem Abschluss?

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  • 12.03.2020 Süddeutsche Zeitung

    Andere Kulturen entdecken

    Das Abitur ist bestanden. Endlich fällt der Druck der vergangenen Monate von einem ab. Und nun? – Warum das Gap Year an Bedeutung gewinnt.

    Zum Artikel
  • 07.03.2019 Süddeutsche Zeitung

    Alle Wege offen

    Nach der Schule beginnt eine spannende Zeit. Soll man erst mal reisen, eine Ausbildung machen oder gleich studieren? Drei Abiturienten berichten von ihrer Wahl.

    Zum Artikel

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wen kann ich bei Fragen zum Projekt und zu meiner Teilnahme kontaktieren?

Wählen Sie im Menüpunkt "Befragter Jahrgang" Ihren Abschlussjahrgang aus. Dort finden Sie die verantwortlichen Projektmitarbeiter*innen.

Wann kann ich mit der schulspezifischen Auswertung rechnen?

Die erste Befragung eines jeden Abschlussjahrgangs findet schriftlich postalisch an bundesweit ca. 1.000 Schulzweigen statt. Dies erfordert einen großen logistischen Aufwand, nicht nur beim Versand der Fragebogen, sondern auch bei der Aufbereitung der Daten (Codierung offener Antworten, Datenplausibilierung und -erfassung). Der Datensatz wird ca. ein Jahr nach der Befragung fertig gestellt. Anschließend können die schulspezifischen Auswertungen beginnen, die etwa 15 bis 18 Monate nach der Befragung erstellt sind.

Wie erhalte ich als Wissenschaftler*in Zugang zu den Datensätzen?

Das Student Life Cycle stellt die Befragungsdaten in Form anonymisierter Scientific Use Files für wissenschaftliche Forschungszwecke im Forschungsdatenzentrum (FDZ) des DZHW zur Verfügung. Die Zugangsbedingungen finden Sie auf den Seiten des FDZ.

Kann man die Ergebnisse der Befragung einsehen?

Die Ergebnisse finden sich in den Publikationsformaten des DZHW, in Vorträgen, Zeitschriftenartikeln oder Monographien. Ausgewählte Ergebnisse aus den Befragungen finden Sie unter Ergebnisse.

Kontakt

Wenn Sie Fragen zu unseren Ergebnissen haben, Publikationsexemplare oder sonstige Unterlagen benötigen, sind wir Ihnen gerne behilflich. Schreiben Sie uns eine Nachricht an folgende E-Mailadresse mit Ihrem Anliegen und Ihren Kontaktdaten: